Es tut sich was! Endlich! Acht Jahre ist es her seit die SP-Fraktion das erste Postulat zum Bundesplatz eingereicht hat. Wenn wir bei uns Zuhause auch so lange mit dem Aufräumen zuwarten, würden wir wahrscheinlich als Messies betitelt.

Das Projekt „Aufräumen“ wurde sehr lange vertagt. Anstatt dass wenigstens versucht wurde den nördlichen Zugang zum Bundesplatz zu verbessern oder den Dreispitzplatz etwas aufzuwerten, passierte über Jahre oder eher Jahrzehnte gar nichts, weil immer noch auf die Studie, den Wettbewerb oder den Stadttunnel gewartet wurde. Nun steht im Bericht des Stadtrates, dass eine optische Öffnung und Entschlackung bis im Sommer umgesetzt werden soll. Die entsprechenden Massnahmen wurden mir persönlich noch etwas detaillierter erläutert. Sie gehen in die richtige Richtung und werden den Bundesplatz sicherlich etwas freundlicher machen.

Auch um den Bundesplatz herum soll aufgeräumt werden. Zur Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse läuft aktuell ein Wettbewerb. Das Siegerprojekt wird im September präsentiert. Die Umsetzung einer verbesserten Verkehrsführung und der attraktiven Aussenraumgestaltung soll dann ab 2020 erfolgen. Dies wird zwar nicht den nördlichen Bundesplatz aufwerten, wohl aber den Strassenraum rundum. Was dann der ursprünglichen Bedeutung und Ausstrahlung der Alpen- und auch der Gotthardstrasse hoffentlich wieder gerechter wird.

Wie heisst es doch so schön: Gut Ding will Weile haben.

Ende gut, alles gut?

Nein, es ist weder das Ende dieser Geschichte, noch ist alles gut.

Denn auf dem nördlichen Bundesplatz, und um den geht es ja in unserem Postulat, ist immer noch kein attraktiver Fussgängerbereich geschaffen worden. Nächstes Jahr kann das 30-jährige Jubiläum des Bebauungsplans Bundesplatz Ost gefeiert werden. 30 Jahre, in denen der Bebauungsplan auf dem städtischen Grundstück nicht umgesetzt wurde.

Ob der damalige Stadtrat wirklich mehr als 30 Jahre im Sinne hatte, als er in seinem Bericht vom 18. August 1987 schrieb: „Längerfristig sollte der nördliche Bundesplatz (Dreispitz) jedoch vom ruhenden Verkehr befreit und durch einen neuen grosszügigen Fussgängerbereich mit Grünanlagen und einem gedeckten Veloabstellplatz ersetzt werden. Mit dieser Massnahme könnte ein weiterer attraktiver Fussgängerbereich im Stadtzentrum geschaffen werden, was u. a. auch den Zielsetzungen der Zentrumsplanung entspricht.“

Seit 29 Jahren wird die Bestimmung aus dem Bebauungsplan nicht realisiert. Wohl sind einige Anläufe zur Umsetzung unternommen worden, aber weiter ist man noch keinen Schritt. Die Stadt als Land-Eigentümerin kommt hier ihrer Pflicht immer noch nicht nach. Ich bin mir nicht sicher, ob man sich bei privaten Bauherrschaften auch so lange vertrösten lassen würde. Der SP-Fraktion ist ab der langen Wartezeit die Zuversicht etwas abhandengekommen. Wie lange dauert das Studienverfahren, dass im Frühjahr 2019 gestartet werden soll? Dauert die Umsetzung des grosszügigen Fussgängerbereichs mit Grünanlagen dann nochmals 30 Jahre?

Die SP-Fraktion nimmt den Bericht zwar zur Kenntnis, stellt aber den Antrag, das Postulat NICHT als erledigt abzuschreiben, sondern weiterhin pendent zu lassen. Da das eigentliche Anliegen noch nicht erfüllt ist.