Die SP-Fraktion dank dem Stadtrat für die Beantwortung der Fragen. Dass wir nicht mit allen Antworten glücklich sind, war aber absehbar.

Da bei Daniele Marques „nur“ die Art und Weise der Kommunikation kritisiert wurde und nie die fachlicher Kompetenz, steht die Frage weiterhin im Raum, ob es nicht auch eine andere Lösung, ohne seine Abwahl, gegeben hätte. Hat der Stadtrat und insbesondere der Bauchef hier nicht eine ausgewiesene Kapazität etwas leichtfertig aufgegeben?

Die Aussage, dass der Bauchef, André Wicki, Daniele Marques verschiedentlich erfolglos zu kontaktieren versucht hat, lässt Interpretationsspielraum zu. Wurde nach zwei erfolglosen Anrufversuchen kapituliert? Oder blieben diverse E-Mails, Briefe und Combox-Nachrichten unbeantwortet? Auch wenn in der Vergangenheit Alt-Bauchefin Andrea Siedler schon mehrere Aussprachen mit ihm geführt hat, wäre mindestens ein persönliches Gespräch der aktuell Beteiligten doch sicher angemessen gewesen.

Offenbar war der Druck, Kritik genannt, von aussen so stark, dass sehr schnell reagiert werden musste. Wieso gerade jetzt? Hätte nun nicht auch bis Ende September gewartet werden können? Dann wäre die reguläre Amtsperiode des Präsidenten der Stadtbildkommission sowieso fertig und es hätte in aller Ruhe ein/e Nachfolger/in gesucht werden können. Wir setzen voraus, dass die Stadt Zug als Arbeitgeberin hier korrekt gehandelt hat. Wurde Daniele Marques das ihm zustehende rechtliche Gehör gewährt?

Geht die SP-Fraktion recht in der Annahme, dass der Übergang-Präsident nur als Zwischenlösung bis Ende September gewählt ist? Läuft das, in der Antwort erläuterte, Auswahlverfahren mit den Nominationen aus den anerkannten Fachverbänden bereits? Wenn nein, wann wird es gestartet? Welche Fachverbände sind hier gemeint?

Als im Bauwesen tätige Person ist mit bis anhin nicht aufgefallen, dass die Stadt Zug in Bezug aufs Bauen Eigenheiten hat, die nur ein/e Zuger/in richtig kennen kann.

Sind es nicht vielmehr die Eigenheiten und Befindlichkeiten der Bauwilligen? Aus welcher Ecke wurde die Kritik an der Stadtbildkommission immer lauter? Es darf doch nicht sein, dass einzelne Leute anordnen können, welche Personen der Stadtrat in seinen Kommissionen einzusetzen oder abzuwählen hat. Wurden Personen aus dem Umfeld von Generalunternehmungen und Architekturbüros nicht mit dem, aus ihrer Sicht, ihnen gebührenden Respekt behandelt? Hat sich Daniele Marques vielleicht gar erlaubt, auch dort zu tadeln, wo es andere aus Ehrfurcht gelassen haben?

Vielleicht hat sich die Situation nun wieder beruhigt. Die Stadtbildkommission wird aber auch zukünftig bei einigen Personen anecken. Aus Sicht der SP-Fraktion muss sie das, zum Wohl des Stadtbildes, sogar. Sie soll kritisch und unabhängig bleiben, denn die Bauwilligen werden weiterhin mit allen ihnen zustehenden Mitteln sich dafür einsetzten, das bauen zu können, was sie wollen. Leider oftmals auch zu Ungunsten der Stadt Zug.