Die SP-Fraktion begrüsst die dezidierte Antwort des Stadtrates. Es drängt sich nicht auf, jetzt auf der Basis von ungenauen Zahlen abschliessend Stellung zu beziehen. Im Moment sind nebst den aktuellen Verkehrszahlen auch einfach noch zu viele Fragen offen.

Der Gemeinderat von Baar hat sehr wohl am 9. Juni 2008 Stellung für die Tangente Zug / Baar bezogen, dies aber mit gewichtigen Bedingungen verknüpft. Unter Anderem eine Prüfung der nur teilweisen Realisierung des Teilstücks von der Südstrasse bis und mit Knoten Verlängerung Baarermattstrasse. Ebenfalls sind konkrete Projekte für die Umgestaltung der Baarer-/Zugerstrasse, Dorfstrasse und auch der Ägeristrasse gefordert. Außerdem wird verlangt, die ökologischen Ausgleichsmassnahmen transparent darzulegen und die entsprechende Kosten in den Kredit aufzunehmen. So klar, wie die FDP dies schreibt, ist die Stellungnahme des Gemeinderates von Baar letztlich wohl doch nicht.

Die bemerkbare Entlastung der Stadt Zug ist mit der Tangente nicht aufgezeigt. Eine bessere Erschliessung von Inwil – Baarermatt und Göbli braucht keinen Berganschluss. Anstelle einer Erleichterung für die Berggebiete bringt die Tangente Mehrverkehr. Die neue Strasse stellt eine attraktive Alternative für den Engpass Hirzel dar, speziell Menzingen wird dies merken. Die direkte Verbindung der Berggemeinden nach Zürich führt schon jetzt über Sihlbrugg und nicht über die neue Autobahn.

Dazu kommt, dass die grüne Lunge zwischen Zug und Baar durchschnitten wird. Auch mit dem geplantem 370 Meter langem Geissbüel-Tunnel gehen wertvolles Kulturland und ein wichtiges Naherholungsgebiet verloren. Zusätzlich belastend führt die geplante Tangente durch eine Grundwasserschutzzone der Wasserversorgung von Zug und Baar.

Ist es angesichts all dieser Argumente gerechtfertigt, 201 Mio. Franken für eine Strasse auszugeben, die unter dem Strich mehr Schaden als Nutzen bringt?

Wir von der SP-Fraktion wünschen uns, dass der Stadtrat die Fakten gut abwägt und dann zu gegebener Zeit differenziert Stellung zur Tangente Zug / Baar bezieht, zum Wohle unserer Stadt.